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Speedsailing 2.0

Veröffentlicht am 12.10.2013

 


Nach einem vorhergesagten "Sturmtief" mit 7 bis 8 Windstärken aus Nordost, entschloss sich unser Eigner der J-111 "Piranha" eine letzte Rekordjagd zu starten, bevor das Schiff Ende Oktober in's Winterlager geht. Das Projekt "Speedsailing 2.0" wurde gestartet!
Der Plan war, das Schiff von Kühlungsborn nach Grömitz zu segeln, um die hohe Schwedenwelle, die mit gut zwei bis drei Metern zu erwarten war, genau achterlich abzureiten. Um die 20 Knoten zu knacken braucht man keine 8 Windstärken, sondern viel mehr eine lange und hohe Welle. Eine solche perfekte Vorhersage, hat man nur wenige Male im Jahr.
Die Piranha befand sich allerdings noch im Heimathafen in Grömitz und eine solide Vorhersage war erst Mitte der Woche festzustellen (Der Törn war für Samstagmorgen geplant). Also fuhr ich am Donnerstag kurzerhand nach Grömitz, um die J-111 nach Kühlungsborn zu überführen. Leider war dies der Zeitpunkt, der "Ruhe vor dem Sturm" und somit musste ich wohl oder übel fast die Ganzen, der knapp 30 Seemeilen, motoren. Aber die paar Liter Diesel sollten sich lohnen! Am Freitag war bereits im ganzen Norden der Republik der starke Wind zu spüren und an der Küste ging der Druck selten unter 30 Knoten. Wir hofften alle, dass sich der Wind wie vorhergesagt bis Samstag hält! Das Schiff war nun also am richtigen Spot, jetzt lag alles nur noch daran, so kurzfristig eine vollständige Crew zusammen zu bekommen. Mit mindestens 8 Leuten sollte man das Schiff bei den vorhergesagten Winden bewegen, um nicht nur gute Manöver segeln zu können, sondern auch um das nötige Gewicht im Heck aufzubringen. Viele Telefonate und ein kleines spontanes Einladungsschreiben bei Facebook, sicherten uns dann sogar 9 Männer und Frauen. Von unserer Stammcrew waren nur drei Leute an Bord, Fred (Pit/Navi), Christian (Eigner/Helm) und meine Wenigkeit (Vorschiff/Floater). Wir wurden allerdings trotzdem sehr kompetent von Freunden aus dem Heizkörper Sailingteam, sowie weiteren Freunden und Freundinnen komplettiert! Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal für den kurzfristigen Einsatz!
Nun stand dem Projekt nichts mehr im Wege und es wurde sich am Freitagabend, nach dem letzten Windupdate fest für Samstagmorgen verabredet! Christian organisierte uns einen Shuttle, welches uns nach Kühlungsborn fuhr und auch in Grömitz wieder einsammelte. Um der perfekten Organisation noch einen "oben drauf" zu setzen, wurde ebenfalls ein Fotograf (Nils Bergmann) engagiert, der mit einem gechartertem 9m Schlauchboot in Grömitz auf uns wartete. Des Weiteren waren natürlich unsere GoPro Kameras an Bord.
Dies war bisher das spektakulärste Saisonabsegeln für mich. Alle kurzfristig gesteckten Ziele wurden erreicht. Der Topspeed lag bei 22,64 Knoten, nach Instrumenten. Der erste Schlag nördlich aus der Lübecker Bucht heraus brachte Höchstwerte von über 38 Knoten Wind und die Welle wurde wie schon erwähnt unheimlich hoch. Die Crew hat einen super Job abgeliefert und blieb auch bei dem ein oder anderen Sonnenschuss cool. Die North Garderobe muss man an dieser Stelle extra loben. Der 1,5er Gennaker mit 110m² ist wirklich schusssicher!
Leider lag auf dem Schlag in die Lübecker Bucht, kurz vor Grömitz, wo die Media Crew auf uns wartete, der Wind "nur" noch bei knapp über 20 Knoten und die Welle war teilweise auch nur noch einen Meter hoch aber dennoch sind die professionellen Bilder klasse geworden.
Vielen Dank dafür, an Nils Bergmann.

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