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Blue Ribbon Cup 2012

Veröffentlicht am 19.08.2012

      (Foto © Jannik Bartz)

 

Bei Kaiserwetter startete am Mittwochabend um 19:15 Uhr der sogenannte „Blue Ribbon Cup“, eine Langstreckenregatta (Kiel – Kopenhagen – Kiel), in der Kieler Förde. Auf der J-111 „Piranha“, des Eigners Christian Rönsch, ergab sich die Möglichkeit, die Crew um einen siebten Mann zu komplettieren. Der Kurs der Regatta führte durch den großen Belt, um die Nordspitze von Seeland, bis in den Öresund und schließlich in den Tuborg Hafen in Kopenhagen.
Wegen der immer stärker abflauenden Winde, entschloss sich die Wettfahrtleitung die kleineren Yachten aus den Gruppen ORC II und ORC III schon am Eingang des Sundes in Alsgarde/Hornbaek zu Zeiten. Trotz kurzer Flaute auf Höhe von Gilleleje, der nördlichsten Spitze Seelands, erreichten wir am Donnerstagabend nach 23:44:10 Stunden gesegelter Zeit das Ziel. Nach dem Start in Kiel wurde bei sehr gutem Wind und teilweise Winden bis zu 20 Knoten in die sternenklare Nacht gekreuzt. Schon am nächsten Morgen flaute der Wind deutlich ab, was die Hinregatta zu einem Leichtwindkrimi machte. Dazu kam, dass die Kurse überwiegend spitzere „Anlieger“, zu den zu passierenden Marken, waren. Das heißt, es wurde meist hoch am Wind gesegelt, womit die perfekten Segeleigenschaften der J-111 nicht hundertprozentig ausgenutzt werden konnte. Die J-111 wird auf tieferen Kursen (vor dem Wind) mit einem Gennaker gesegelt, mit dem die Yacht im Stande ist, Geschwindigkeiten von über 20 Knoten zu erreichen. Diese Gleitfahrten blieben für uns leider die meiste Zeit aus. Dadurch hatten wir es nach berechneter Zeit schwer, im vorderen Teil, des Teilnehmerfeldes von 11 Yachten, zu landen. Bei dieser Regatta spielt das „Ankommen“ aber auch eine große Rolle und gerade bei einer so schönen Sommernacht, mit Sternenhimmel und allem was dazu gehört, wurde das Seglerherz vollkommen befriedigt. Nachdem wir schließlich kurz vor Mitternacht die beiden riesigen Tuborgflaschen des Hafens passierten und natürlich mit einem Tuborgbier von Organisator Ecki von der Mosel empfangen wurden, ging es für die erschöpfte Crew schnell in die Kojen. Der Freitag konnte entspannt in Kopenhagen verbracht werden. Der Start zur Rückregatta nach Kiel war für Samstagmorgen angesetzt, somit war Zeit für Sightseeing in Kopenhagen, bevor abends zum beliebten Barbecue und zur Siegerehrung in den benachbarten Hellerup Segel Club eingeladen wurden.
Am Samstagmorgen startete die zweite Regatta wieder mit "Wind von vorn" . Diesmal ging es südlich aus dem Öresund heraus, vorbei an der Köge- und Hjelm Bucht, Richtung Gedser und schließlich vorbei an Fehmarn, bis ins Ziel am Kieler Leuchturm. Die Rückregatta ähnelte mit den vielen spitzen Kursen und ebenfalls schwächeren Winden der Hinregatta. Kurz hinter der berühmten Öresundbrücke, welche nach Malmö führt, hatten einige Boote unschöne Grundkontakte. Vielleicht lag es an der engen Kreuz zwischen Festland, auf Höhe des Kopenhagener Flughafens und der kleinen Insel Saltholm, sowie des kleinen Windparks. Eine X-Yacht, die ein paar hundert Meter in Führung lag, wirkte ziemlich langsam und wir vermuteten abflauende Winde, bis wir schließlich bemerkten, dass die Yacht auf Grund gelaufen sein musste. Noch bevor wir uns zum Wenden vorbereiten konnten, ging auch bei uns ein ordentlicher Ruck durchs Schiff. „Glücklicherweise“ schrammten wir aber wohl nur an einem Felsen vorbei, wodurch wir schnell wenden und direkt weitersegelten konnten. Der X-Yacht, welche offenbar komplett festklemmte, konnte man nur mit einem schmerzvollen Blick  hinterher schauen. Später konnten wir nur auf einer, von drei an Bord vorhandenen Seekarten, diese Untiefen finden. Am Sonntag kamen wir, zusammen mit allen anderen Schiffen aus der zweiten und dritten Gruppe, auf Höhe Fehmarn, kurz vor dem Ziel, in eine Flaute. Ein paar Yachten gaben über Funk ihren Abbruch bekannt, da das Zeitlimit auf 17:00 Uhr begrenzt war. Nach der Windvorhersage schien das Warten auf den Wind aussichtslos zu sein. Doch letztendlich baute sich eine leichte Brise mit Wind um die 6 Knoten auf. Der Kurs zum Kieler Leuchtturm ließ sogar noch einmal das Setzen des Gennakers zu, womit wir viele Meter gutmachen konnten und mit einer Geschwindigkeit von 7 Knoten über Grund und somit schneller als der eigentliche Wind, Richtung Ziel jagten.

Die Langstreckenregatta war wieder eine super Erfahrung im Hochseesegeln und hat gerade mit diesem sportlichem Boot und der kompetenten Crew, sehr viel Spaß gemacht.
Vielen Dank dafür und hoffentlich bis nächstes Jahr!

 

 

          (Foto © Jannik Bartz)